Bundesverdienstkreuz für ehemaliges LSVD-Bundesvorstandsmitglied Hasso Müller-Kittnau


Würdigung seines jahrzehntelangen Engagements für LSBTI


Heute erhält in Saarbrücken das ehemalige und langjährige LSVD-Bundesvorstandsmitglied Hasso Müller-Kittnau das Bundesverdienstkreuz. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans überreicht die Auszeichnung persönlich und würdigt damit das jahrzehntelange Engagement für die Gleichstellung und Akzeptanz von LSBTI. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) gratuliert Hasso Müller-Kittnau aufs Herzlichste zu dieser verdienten Anerkennung und freut sich sehr mit ihm. Mit seinem langjährigen ehrenamtlichen Engagement hat er die queere Emanzipationsgeschichte sowohl im Saarland als auch bundesweit mitgeschrieben. Dafür ist der LSVD Müller-Kittnau sehr dankbar. 

 
Seit 50 Jahren kämpft Müller-Kittnau vor und hinter den Kulissen für gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt. Sein Einsatz begann als 18-Jähriger in einer Zeit, in der männliche Homosexualität gerade mal zwei Jahre nicht mehr grundsätzlich mit Gefängnis bestraft wurde. Paragraf 175 wurde 1969 gelockert, bestand aber noch bis 1994 im Strafgesetzbuch der Bundesrepublik. Schwulenpolitischer Startschuss für Müller-Kittnau war die Premiere von Rosa von Praunheims Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ 1971 in Saarbrücken. Er schrieb das Programmheft, kündigte den Film an und moderierte die Diskussion nach der Aufführung. Ergebnis: Die Gründung der „Homosexuellen Aktionsgruppe Saar“.
 
Seitdem hat sich vieles zum Guten gewandelt, und auch das ist der Verdienst Müller-Kittnaus. Als eines der ersten Paare Deutschlands gingen Müller-Kittnau und sein Mann im August 2001 die Eingetragene Lebenspartnerschaft ein. 2002 klagten beide für die steuerrechtliche Gleichstellung von Eingetragenen Lebenspartnerschaften mit der Ehe. Ein zermürbender Prozess, den sie 2013 zusammen mit anderen gleichgeschlechtlichen Paaren vor dem Bundesverfassungsgericht gewannen. Das Urteil war ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Ehe für Alle. Im Saarland war Müller-Kittnau maßgeblich an der Ergänzung der saarländischen Landesverfassung um einen Diskriminierungsschutz aufgrund der sexuellen Identität beteiligt – ein verfassungsrechtlicher Schutz, der im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland noch bis heute fehlt. Außerdem sorgte er für die Neufassung der Richtlinien zur Sexualerziehung an saarländischen Schulen, mit der nun die Förderung von Akzeptanz als bildungspolitisches Ziel verankert ist. Seit 2016 sitzt Müller-Kittnau zudem im Rundfunkrat und im Programmbeirat des Saarländischen Rundfunks. Als Mitglied einer interministeriellen Arbeitsgruppe arbeite er auch an dem 2020 vorgestellten Landesaktionsplanes gegen Homo- und Transfeindlichkeit mit.
 
Müller-Kittnau ist seit 1999 Mitglied im LSVD, war fast 30 Jahre im Vorstand des saarländischen LSVD-Landesverbandes bzw. dessen Vorgängerorganisation. Von 2007 bis 2015 war er im LSVD-Bundesvorstand.

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist ein Bürgerrechtsverband und vertritt Interessen und Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Menschenrechte, Vielfalt und Respekt - wir wollen, dass LSBTI als selbstverständlicher Teil gesellschaftlicher Normalität akzeptiert und anerkannt werden.

Lesben- und Schwulenverbands (LSVD)

Almstadtstr. 7,  10119 Berlin

Tel: 030 78954778,  Fax: 030 78954779

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Lilli Cremer-Altgeld & Eltern

Lilli Cremer-Altgeld & Eltern
Lilli Cremer-Altgeld hat an den Universitäten Bonn und Köln Politische Wissenschaft, Soziologie, Medizinsoziologie, Psychologie, Medienwissenschaft und Volkswirtschaft studiert. Als Markt- und Sozialforscherin hat sie in Köln-Marienburg ein Forschungsinstitut gegründet und geleitet. Zu ihrem Kundenkreis zählten das Bundespresseamt sowie Bundesministerien, internationale Konzerne aus den Bereichen Technik, Food und der Pharmaindustrie. Als gelernte Radio- und Fernseh-Journalistin (FILMPOOL KÖLN) war sie Chefredakteurin PR im Radiosender der Universität Bonn. Stellvertretende Werbeleiterin/Kommunikation im Deutschen Ärzte-Verlag. Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) hat sie über internationale Wirtschaftspolitik berichtet. Cremer-Altgeld war Universitätskuratorin an der Privaten Universität Witten/Herdecke und leitete den AK PRESSE. Sie war Dozentin an der Fortbildungsakademie der Wirtschaft. In Köln, Leipzig, Dresden und Jena hat sie unterrichtet: Methoden der Kommunikation, Freie Rede sowie Empirische Sozialforschung. Ihre Seminare führten Cremer-Altgeld durch Deutschland und Europa, in die USA, in die Karibik und nach Afrika. Cremer-Altgeld ist Bloggerin mit mehr als 2 Millionen Besucherinnen und Besucher. Sie wurde ausgewählt für das REDNERLEXIKON FÜR DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH & SCHWEIZ. Cremer-Altgeld schreibt und arbeitet als Beraterin für Wirtschaftsunternehmen, Institutionen und Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Die Stadt KÖLN hat sie ausgezeichnet mit der Museumsausstellung im KÖLNISCHEN STADTMUSEUM sowie mit der Veröffentlichung von Peter H. Fürst und Kunstsoziologie-Professor Alphons Silbermann: PORTRAITS KÖLNER PERSÖNLICHKEITEN.